Fahnen Kössinger, 18.04.2016 um 09:03 Uhr

Was ist bei der Gestaltung einer Fahne zu beachten?

Bei der Planung einer neuen Fahne stellt sich als erstes die Frage, was eigentlich auf ihr zu sehen sein soll. Schließlich wird das neue Schmuckstück den Verein in den nächsten Jahren oder sogar Jahrzehnten begleiten und seine Identität zum Ausdruck bringen. Grundsätzlich ist zwar alles erlaubt, was gefällt. Ein paar Kriterien sollte man jedoch trotzdem beachten, damit die Fahne perfekt zur Geltung kommt und langfristig für Freude sorgt.
Fachleute empfehlen, die zwei Seiten der Fahne zu nutzen, um zum einen die regionale Zugehörigkeit zum Ausdruck zu bringen und zum anderen deutlich zu machen, um welchen Verein es sich eigentlich handelt. Vorne auf der Heimatseite ist Platz für das aufwändigere Motiv. Häufig wählen Vereine dafür die Ortskirche, das Rathaus, das Vereinsheim oder, bei Trachtenvereinen, ein Paar in der für die Region typischen Tracht. Wenn auch keine Vorschriften zur Gestaltung existieren, so haben sich doch traditionelle Motive bewährt. Umrahmt wird das Mittelbild vom Vereins- und Ortsnamen, der Jahreszahl der Gründung und dem Jahr der Fahnenweihe.
Vereinsfahnen verschiedener Vereine
Wichtig ist es, darauf zu achten, in welchem Rahmen die Fahne präsentiert wird. Stellt man sie im Vereinsheim aus, ist das gesamte Motiv mit allen Details zu sehen. Bei einem Festzug oder Gottesdienst verhält es sich anders: Die Fahne wird getragen und hängt an der Stange herunter. Meist ist kaum mehr als die Mitte des Motivs zu erkennen. Daher empfiehlt es sich, auf die Gestaltung des Mittelbilds zu achten, damit es ins Auge fällt und stets klar und gut sichtbar ist.
Die Rückseite der Fahne, die sogenannte Vereinsseite, bietet die Gestaltungsfläche für das, was den Verein symbolisiert - für Feuerwehren wird häufig ein Heiliger Florian gewählt, der einen Brand löscht oder den Ort schützt. Schützenvereine entscheiden sich meist für gekreuzte Gewehre und eine Schießscheibe. Sportvereine nehmen gerne das Vereinslogo oder einen Sportler. Häufig werden diese vereinsbezogenen Embleme kombiniert mit einem Sinnspruch.
Mindestens so wichtig wie die Wahl des Motivs ist das Aussuchen der Farben. Wiederum gilt: Feste Regeln gibt es keine. Wie überall lassen sich jedoch auch hier Modeerscheinungen feststellen. So sind derzeit die Farben weinrot, französischblau und tannengrün angesagt, während schwarz kaum noch genommen wird. In fast allen Fällen wählen Kunden für die Heimat- und die Vereinsseite unterschiedliche Farben aus. Selbstverständlich ist darauf zu achten, dass die Farben von Vorder- und Rückseite sowie von Hintergrund und Motiv harmonieren - ein rosa Rathaus passt nicht unbedingt auf einen weinroten Hintergrund. Allzu helle Farben sind ebenfalls nicht uneingeschränkt zu empfehlen; sie sind vergleichsweise empfindlich. Die einfachste Lösung besteht darin, einen dunkelfarbenen Rand zu wählen - dieser ist weniger schmutzanfällig, und wenn die Fahne bei einem Festzug doch einmal den Boden berührt, fällt es weniger auf.
Bei der Gestaltung von Fahnen gibt es übrigens regional große Unterschiede: In den USA werden gerne besonders farbenfrohe Fahnen bestellt, während Vereine aus dem Norden Deutschlands eher nüchterne Motive wählen. In der Schweiz wiederum haben sich großflächige Applikationen mit stark stilisierten Motiven durchgesetzt. Im Alpenvorland finden sich viele prächtige, barockartige Fahnen.

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